Tausende Reisende und Berufspendler sind seit Tagen von Streckensperrungen und massiven Verspätungen betroffen. Sämtliche IC- und ICE-Züge, die eigentlich durch das Ruhrgebiet fahren sollten, enden momentan vorzeitig in Köln, Hamm und Münster. Auch regionale Zugverbindungen und S-Bahnen in Nordrhein-Westfalen sind weiter stark beeinträchtigt.
Um sich einen besseren Überblick über die Schäden zu verschaffen, dokumentieren Mitarbeiter der Deutschen Bahn und der Hansa Luftbild aus Münster derzeit die Schäden entlang der Bahntrassen in der betroffenen Region an Rhein und Ruhr. Mit Hilfe von Helikoptern wurden dabei seit Mittwoch Hunderte Kilometer Gleise abgeflogen und die Schäden durch Mitarbeiter des münsterschen Unternehmens fotografisch dokumentiert. Dank Georeferenzierung und Datenauswertung über Geoinformationssysteme können so in kurzer Zeit Schadensanalysen für die einzelnen Streckenabschnitte erstellt und die Aufräumarbeiten koordiniert werden.
Während der Einsätze wurde schnell klar, dass das Ausmaß der Verwüstungen noch schlimmer ist, als dies nach ersten Schätzungen befürchtet worden war. Neben zahllosen umgestürzten Bäumen, die auf vielen Abschnitten die Trassen blockieren, sind vielerorts auch Oberleitungen durch den Sturm beschädigt worden. Erste Auswertungen haben auch unter Mitarbeitern der Bahn für Betroffenheit gesorgt: „An manchen Stellen kann man nur erahnen, dass Gleise unter den umgestürzten Bäumen liegen“, so ein Bahn-Mitarbeiter, der mit der Schadensaufnahme derzeit beschäftigt ist.
Die Hansa Luftbild kann dank ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und modernem Equipment auch in Katastrophenfällen schnell und flexibel reagieren und damit den betroffenen Institutionen und zuständigen Behörden wichtiges Datenmaterial für ein effizientes Krisenmanagement liefern. Dazu stehen Flugzeuge, Helikopter, Drohnen und neuerdings auch mit Spezialkameras ausgerüstete Fahrzeuge zur Verfügung. Aus diesen Gründen wird das Traditionsunternehmen aus Münster immer wieder nach schweren Unwettern oder Naturkatastrophen zur Schadensdokumentation herangezogen – wie auch bei den starken Hochwasserlagen entlang Elbe und Saale im Jahr 2013.