Neben den aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen gehörten dazu auch Themen wie das geothermische Potential und die mineralischen Rohstoffvorkommen des Landes, die Vorstellung verschiedener Ansätze für die Sicherung von Trink- und Regenwasservorkommen für die Bevölkerung und Informationen zu Aufforstungsprojekten.
Für die Hansa Luftbild AG stellte Thorsten Hanns einige ausgewählte Projekte des Unternehmens aus Vergangenheit und Gegenwart unter dem Titel: Infrastruktur- und Katasterprojekte der Hansa Luftbild
AG in Äthiopien - Geoinformationstechnologien als Hilfsmittel für die
Modernisierung Äthiopiens, vor. Einen Schwerpunkt des Vortrags bildeten die Infrastrukturprojekte, während derer aktuelle oder noch in Planung befindliche mögliche Verläufe von Eisenbahntrassen von der Hansa Luftbild durch Airborne Laserscanning und Luftbilder vermessen wurden. Dazu gehören unter anderem die Strecken, die für die Anbindung des äthiopischen Eisenbahnnetzes an die Seehäfen des Nachbarlandes Dschibuti von großer Bedeutung sind. Wie wichtig diese Projekte für die wirtschaftliche Existenz des Landes sind, zeigt sich ganz besonders unter dem Eindruck der aktuellen Dürre, die speziell die östlichen Regionen Äthiopiens derzeit heimsucht. Über den Zugang zu den Seehäfen soll auch bei Ernteausfällen eine Grundversorgung der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen sichergestellt werden.
Ein zweiter Schwerpunkt der Präsentation lag auf dem Engagement der Hansa Luftbild AG im Bereich der Katastervermessung und –erstellung. Neben dem Aufbau eines städtischen Eigentums- und Liegenschaftskatasters für die Hauptstadt Addis Abeba, das vor drei Jahren in den Betrieb ging, wird aktuell an der Entwicklung eines Katasters für den ländlichen Raum gearbeitet, mit dem auch kleinbäuerliche Parzellen erfasst und registriert werden sollen. Damit Projekte dieser Art, die nach der konventionellen Vorgehensweise unter anderem auf teure Luft- oder Satellitenbilder setzen, in Zukunft auch für wirtschaftlich weniger entwickelte Regionen zur Verfügung stehen, setzt die Hansa Luftbild auf das Entwicklungsvorhaben „its4land“. Gemeinsam mit Universitäten aus sechs verschiedenen Nationen (Belgien, Niederlande, Deutschland, Ruanda, Äthiopien und Kenia) sollen neue Wege entwickelt werden, mit denen sich gezeichnete Karten in digitale Katastersysteme überführen lassen können, um so die Geschwindigkeit der Datenerfassung zu erhöhen und zudem die technische Komplexität durch Verzicht auf teures technisches Equipment zu minimieren.
Zum Deutsch-Äthiopischen Verein:
Der deutsch-äthiopische Verein wurde von ehemaligen Entwicklungshelfer und Entwicklungshelferinnen September 1995 gegründet. Diese hatten den Wunsch, über ihren Aufenthalt in Äthiopien hinaus mit dem Land und den Menschen in Kontakt zu bleiben.
Gemeinsam mit in Deutschland lebenden Äthiopiern und allen Interessierten setzen sie sich seither für gute Beziehungen zwischen den Menschen aus beiden Ländern, für Aufklärung und Austausch ein und vermitteln Informationen über Äthiopien.