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Von Bremerhaven bis Bahrain: Hansa Luftbild AG wird 90 Jahre

Die Hansa Luftbild AG aus Münster hat am 08.11.2013 im Rahmen einer Festveranstaltung ihre Gründung vor 90 Jahren gefeiert. Mehr als 120 Gäste aus dem Inland und insgesamt 10 ausländischen Staaten, darunter der Oberbürgermeister der Stadt Münster, Markus Lewe, sowie Kunden, Partner und Mitarbeiter nahmen an der Veranstaltung im 2-Löwen-Klub in Münster teil. Deren Anfahrtswege gestalteten sich dabei unterschiedlich lang – Vertreter nationaler Kunden wie der bremenports GmbH aus Bremerhaven hatten dabei einen etwas kürzeren Reiseweg als der Gast aus Bahrain, der die längste Strecke zurückzulegen hatte.

Oberbürgermeister Markus Lewe hält die Begrüßungsrede: Hansa Luftbild ein „kostbares Juwel der Wirtschaft“ in Münster.

„90 Jahre Hansa Luftbild stehen auch für viele Jahrzehnte der Treue und enger Verbundenheit zur Stadt Münster. Daher ist die heutige Geburtstagsfeier auch für die Stadt Münster ein besonderes Ereignis. Denn ein derartiges Bekenntnis zum Standort Münster ist heutzutage keinesfalls mehr selbstverständlich“, sagte Lewe in seiner Ansprache. Hansa Luftbild sei „ein kostbares Juwel der Wirtschaft in Münster“.

Dr. Otmar Schuster, Mehrheitsgesellschafter und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hansa Luftbild AG, skizzierte in seinem Grußwort die Bedeutung der Hansa Luftbild als einer „Institution der deutschen (Geoinformations-) Wirtschaft“.

Besonders stellte er dabei Hansa Luftbild als ein deutsches mittelständisches Unternehmen heraus, das sich über die Jahrzehnte hinweg bis heute erfolgreich gegen die Eingliederung in einen Großkonzern bzw. Übernahme durch Eigentümer aus dem Private Equity-Sektor gewehrt und auch die Marktveränderungen im Zuge der EU-Osterweiterung und der damit einhergehenden einseitigen Förderpolitik überdauert habe.

„Der Markt der Zukunft ist ein Geoinformationsmarkt. Die Endprodukte interessieren, nicht mehr das Zwischenprodukt.“ so Dr. Schuster. Die Hansa Luftbild habe über die Jahre bewiesen, dass sie Veränderungen als Herausforderungen begreife und stets Seite an Seite mit Ihren Kunden auf der Suche nach der besten Lösung sei. „Wir brauchen auch das Bewusstsein unserer Kunden, dass ein Billigeinkauf über europäische Ausschreibung oder gar in Fernost nicht weiterhilft. Es werden die Menschen in der Nähe benötigt, die das Know-how in Hardware, Software und Dienstleistung aufrechterhalten.“

Dr. Paul Hartfiel, Vorstand der Hansa Luftbild, betonte in seiner Festrede die Herausforderungen des beständigen Wandels von Technologie und Märkten seit dem 2. Weltkrieg.

Kriegszerstörungen, Wirtschaftswunder und der konsequente Aufbau einer modernen Infrastruktur hätten bis in die 80er-Jahre den Bedarf an aktuellen Karten für Stadtplanung und eine moderne Infrastruktur enorm ansteigen lassen. Hansa Luftbild sei hier nicht nur einer der wichtigsten Lieferanten gewesen, sondern habe mit technischen Innovationen auch den gesamten Markt geprägt – zunächst im deutschen, dann auch im internationalen Bereich. Unter dem Eindruck der nationalen Besonderheiten, globalisierter Daten- und Informationsströme und eines geänderten Einkaufsverhaltens habe Hansa Luftbild dann den Wandel zu einem modernen, gut vernetzten Dienstleistungsunternehmen für alle Fragestellungen im Geoinformationsumfeld vollzogen. Die Spannbreite Ihrer Tätigkeiten schließe dabei luftgestützte Datenerfassungsdienstleistungen genauso ein wie den Aufbau und Betrieb von Geoinformationssystemen sowie Beratungs- und Softwareentwicklungsservices.

„Hansa Luftbild ist heute und bleibt in Zukunft ein international agierendes Unternehmen, das sich auch weiter den aktuellen Marktentwicklungen und technologischen Herausforderungen zum Wohle seiner Kunden stellen wird“, so Hartfiel.

Dr. Georg Thiel, ständiger Vertreter der Abteilungsleiterin Abteilung O, Verwaltungsmodernisierung, Verwaltungsorganisation im Bundesministerium des Innern, hielt eine Rede mit dem Thema „ Wie Luft- und Satellitenbilder die Verwaltung beflügeln“

Darin stellte der beim BMI u.a. für das Geoinformationswesen verantwortliche Dr. Thiel als Ziel der amtlichen Verwaltung heraus, „transparente, vernetzte, aktuelle und qualitativ hochwertige Geoinformationen in einer modernen Wissensgesellschaft effizient bereitzustellen“. Dies sei notwendig, um ein Geoinformationswesen zu fördern, das den rasanten technischen Entwicklungen, der wachsenden Mobilität und der steigenden Nachfrage Rechnung trage. Die Fernerkundung als Teil einer modernen Geodateninfrastruktur müsse dabei stärker als bisher zur Erfüllung von Verwaltungsaufgaben eingesetzt werden, um den Sensorverbund aus luftraum- und bodengestützten Verfahren zu stärken.

Dies bedinge allerdings auch ein größeres finanzielles und personelles Engagement der Verwaltung auf diesem Gebiet. Die Nutzung von Fernerkundungsdaten solle daher in der Bundesverwaltung weiter ausgebaut und vereinfacht werden. Die Eckpunkte der nationalen Geoinformationsstrategie zeige der 3. Geo-Fortschrittsbericht des Bundesministers des Innern auf. Darin werde die Bedeutung von Themen wie OpenData, GDI-DE, e-Government und weiteren herausgestellt, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, Deutschland zu einem weltweit führenden Innovationsstandort für das Geoinformationswesen auszubauen und eine gute Basis für weitere technologische Entwicklungen zu schaffen.

Wolfgang Diehl, RadGIS-Produktmanager bei der Deutschen Flugsicherung in Frankfurt und dort für die Radarkarten-Adaption verantwortlich, präsentierte einen Vortrag mit dem Titel „Neunzig-Sechzig-Zwanzig“.

Hinter dem Wortspiel verberge sich das gleich vierfache Jubiläum im Jahr 2013: 90 Jahre Hansa Luftbild, vor 60 Jahren Gründung der Bundesanstalt für Flugsicherung, 20 Jahre Deutsche Flugsicherung GmbH und gleichfalls 20 Jahre RadGIS.

Hr. Diehl referierte über die im Laufe der Jahrzehnte veränderte Art und Weise der Flugsicherung. Heute kontrolliere die Deutsche Flugsicherung mehr als 3 Mio. Flüge jährlich innerhalb eines der dichtesten und komplexesten Lufträume weltweit. Die Systemlandschaft der DFS werde sich weiterentwickeln. Triebfeder sei das EU-Programm SES (Single European Sky) das einheitliche Sicherheitsstandards, mehr Luftraumkapazität und wirtschaftlichere Flugsicherungsorganisationen als Ziele verfolge.

Das von der Hansa Luftbild GmbH entwickelte Radar-Geoinformations-System (RadGIS) sei bei der DFS im Jahr 1993 in Betrieb genommen und seitdem kontinuierlich erweitert und an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst worden. Das System diene der Erzeugung, Verwaltung und Verteilung von aeronautischen Adaptionsdaten für die verschiedenen bei der DFS im Einsatz befindlichen Radardarstellungs-, Safety- und Simulationssysteme.

Herr Diehl betonte dabei besonders den hohen Grad an Fachlichkeit bei den zuständigen Hansa Luftbild-Mitarbeitern und deren geringe Fluktuation, die eine effiziente Weiterentwicklung des Systems über die Jahre hinweg erfolgreich ermöglicht hätten.

Die Moderation des Abends lag in den Händen des Vorstandsmitglieds Werner Scheper.

Zum Abschluss galt sein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens: „Ohne Ihre Tatkraft, täglichen Einsatz für die Sache und die Bereitschaft, sich neuen Dingen zu öffnen, wäre eine solche dynamische Entwicklung wohl nicht möglich gewesen.“ Ebenso dankte er den Kunden und Partnern des Unternehmens für ihr Vertrauen, das immer wieder der wesentliche Bezugspunkt zur Bewältigung aller Herausforderungen sei.

Langanhaltender Applaus beendete nach gut 2 Stunden den offiziellen Teil des Abends und war Überleitung zum festlichen Buffet und dem anschließenden kommunikativem Austausch aller Teilnehmer. Für die musikalische Untermalung des weiteren Abends sorgte das münstersche Duett „Pier23“ mit eingängigen Jazz- und Crossover-Interpretationen.

Weit nach Mitternacht endete die Veranstaltung wobei sich alle Beteiligten einig waren, dass sie einen tollen Abend mit einem fachlich interessanten Vortragsprogramm, einem festlichen Veranstaltungsort, einem ebenso guten Buffet und darüber hinaus inspirierenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern erleben durften.

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